Sicherer Trainingseinstieg dank Sporttauglichkeitsuntersuchung

Vor dem Einstieg in eine neue Sportart oder dem Wiedereinstieg nach einer längeren Trainingspause raten viele Experten zu einer Sporttauglichkeitsuntersuchung. Anhand aussagekräftiger Untersuchungen stellt ein Sportmediziner dabei fest, ob der Körper den zu erwartenden Belastungen des Sports gewachsen ist. Die Kosten für solch eine Untersuchung trägt in den meisten Fällen ganz oder teilweise die Krankenkasse.

29.06.2022 • 08:18 Uhr

Sicherer Trainingseinstieg dank Sporttauglichkeitsuntersuchung

Was ist eine sportmedizinische Untersuchung?

Eine sportmedizinische Untersuchung, auch Sporttauglichkeitsuntersuchung genannt, soll sicherstellen, dass du dich beim Trainingseinstieg in eine neue Sportart oder nach einer längeren Trainingspause keinen unnötigen gesundheitlichen Risiken aussetzt. Von einem entsprechend geschulten Mediziner wird festgestellt, ob du gesundheitlich fit bist und dein Körper von regelmäßigen Sporteinheiten auch tatsächlich profitiert. Auf diese Weise können zudem mögliche Vorerkrankungen erkannt werden, welche bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Sportart miteinbezogen werden müssen. Eine genaue Definition der Sporttauglichkeitsuntersuchung wird von der DGSP (Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention e.V.) in einer ihrer Richtlinien gegeben. Die DGSP rät außerdem auch trainierten Sportlern zu einer regelmäßigen Überprüfung ihres Gesundheitszustandes.

Diese Bestandteile gehören zu einer sportmedizinischen Untersuchung:

  • Anamnese (Erfassung der Krankheitsvorgeschichte)
  • körperliche Untersuchung
  • Ruhe- und Belastungs-EKG
  • Lungenfunktionstest (Spirometrie)
  • Urin- und gegebenenfalls Blutuntersuchung
  • Leistungsdiagnostik
  • Bericht zu den Befunden
  • Trainingsempfehlung

Sporttauglichkeitsuntersuchung – wer trägt die Kosten?

Grundsätzlich ist die sportmedizinische Untersuchung eine freiwillige Leistung, für die du dich persönlich entscheidest und auch die Kosten trägst. Allerdings hat sich bei vielen Krankenkassen die Erkenntnis durchgesetzt, dass eine Sporttauglichkeitsuntersuchung durch einen Hausarzt mit entsprechender Zusatzausbildung oder einen speziellen Sportmediziner erheblich zur Krankheitsprävention beitragen kann. Um Folgekosten durch nicht erkannte Vorerkrankungen zu vermeiden, beteiligen sich die meisten Krankenkassen deshalb an den Kosten für die Untersuchung. Die Beteiligung beträgt dabei je nach Kasse zwischen 50 und 100 Prozent. Wie hoch die Kosten genau ausfallen, hängt vom gewählten Untersuchungsrahmen ab, der neben den Basisuntersuchungen personenabhängige Zusatzuntersuchungen beinhalten kann.

Wer führt die Sporttauglichkeitsuntersuchung durch?

Eine Sporttauglichkeitsuntersuchung kann von deinem Hausarzt oder einem anderen Arzt deines Vertrauens durchgeführt werden. Wichtig für Qualität und Aussagekraft der Untersuchungsergebnisse ist, dass der Arzt über eine entsprechende Zusatzausbildung verfügt. Viele Krankenkassen treffen zudem Vereinbarungen mit einzelnen Ärzten oder Ärztevereinigungen, die in ihrem Auftrag sportmedizinische Untersuchungen durchführen. Je nach Krankenkasse profitierst du sogar von gänzlich kostenfreien Angeboten in festgelegten Zeitabständen.

Info:

Viele Krankenkassen arbeiten in Sachen Sporttauglichkeitsuntersuchung mit ausgewählten Ärzten zusammen. Bevor du dich für einen Sport-Check bei einem bestimmten Arzt entscheidest, solltest du bei deiner Krankenkasse bezüglich der Kostenübernahme nachfragen..

Sporttauglichkeitsuntersuchung nach Corona – macht das Sinn?

Wenn du nach einer Covid-19-Erkrankung wieder in das Training einsteigen möchtest, ist eine vorherige Sporttauglichkeitsuntersuchung eine ratsame Vorbereitung. Mittlerweile ist eine Vielzahl gefährlicher Folgeerkrankungen bekannt, die sich erst Wochen oder Monate nach einer Corona-Infektion einstellen können. Gefährliche Beispiele, die eine Sporttauglichkeitsuntersuchung rechtfertigen, sind etwa langwierige Erkrankungen am Herzen. Dazu gehören Herzmuskelentzündungen ebenso wie Herzrhythmusstörungen. Viele erfahrene Mediziner empfehlen eine Sporttauglichkeitsuntersuchung nach einer Corona-Infektion prophylaktisch, also auch ohne erkennbare akute Symptome.

Quellen:

https://www.dgsp.de/seite/389901/sporttauglichkeitsuntersuchungen-und-leistungsdiagnostik-werden-zunehmend-von-den-krankenkassen-gef%C3%B6rdert.html

https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/leistungen-gesetzliche-krankenkassen/vorsorge-beim-arzt/sportmedizinisch/

https://www.dr-carstenschwarz.de/sportmedizin/sporttauglichkeitsuntersuchung/

https://www.sport.mri.tum.de/de/sport-nach-covid-19.html

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